Letztes Jahr wurde mit dem Bau einer Replik der bei einem Brand zerstörten Kirche Corpus Christi (Kostel Božího těla) in Třinec-Guty begonnen. Sämtliche Holzelemente des wiederaufgebauten Heiligtums mit Ausnahme der Schindeln wurden mit dem Biozid Bochemit behandelt.
Die Kirche in Guty ist ein sehr spezifisches, fast schon wissenschaftlich aufgefasstes Bauvorhaben. Sie erfolgt unter der Aufsicht einer wissenschaftlichen Kommission mit Fachleuten vom tschechischen Nationalen Denkmalschutz und weiteren fachlichen Institutionen. Anhand von Konsultationen mit Spezialisten des Landesarchivs Opava und dem Walachischen Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm entstand der Entwurf einer Replik, die von den erhalten gebliebenen Zeichnungen aus den 1950ern, insbesondere aus den Jahren 1952 und 1953 ausgeht. Der Architekt des Entwurfs, Antonín Závada, musste häufig von Holzruinen ausgehen. Ein Teil der Details entsteht auf der Grundlage von Fotos sowie mittels historischen Analogien von anderen Objekten ähnlichen Charakters.
Das Bauwerk wird auf dem ursprünglichen Grundriss unter Einsatz aller traditionellen Handwerksverfahren wiederaufgebaut. Beim Bau wird mit dem Einsatz von ca. 350 m3 Tannenrundholz für die eigentliche Konstruktion des Blockhauses und der Dachstühle gerechnet. Für die Dachschindeln ist eine große Menge Fichtenholz notwendig, sowie mehr als 20 m3 Eiche für die Herstellung der Fundamentstreifen der Kirche. Die Kirche ist jetzt bei Schreinern in Hošťálková in der Entstehung begriffen, der Transport und die Montage sind für Juni und Juli 2020 geplant. Der Großteil der Holzelemente wird mit Bochemit QB Profi behandelt.
Die Holzkirche in Guty war das älteste Baudenkmal der Stadt. Sie entstand vermutlich 1563, wenn man der Jahreszahl über dem Eingang in die Sakristei Glauben schenken darf. Unter die Verwaltung der katholischen Kirche fiel sie, wie viele Sakralbauten im Beskidenraum, bei einer starken Rekatholisierungswelle 1654. Sie blieb in ihrer ursprünglichen Form erhalten und war eine Ikone der Holzkirchenarchitektur in den Beskiden. Anfang August 2017 wurde sie durch Brandstiftung stark beschädigt.
Foto: Václav Kotásek. Der Text entstand in Zusammenarbeit mit der Redaktion des Portals für Nachrichten rund um den Denkmalschutz PROPAMÁTKY.